Geeignete Wohnkonzepte im Alter
Eine frühzeitige Planung ist bei der Wahl der geeigneten Wohnform im Alter enorm wichtig. Denn manchmal ändern sich die Dinge schneller, als einem lieb ist. Wer rechtzeitig darüber nachdenkt, wo und wie er im Alter wohnen möchte, erspart sich damit nicht nur lästige Wartezeiten auf die begehrten Plätze. Man kann in Ruhe und mit Bedacht die unterschiedlichen Wohnkonzepte prüfen und schließlich das auswählen, welches am besten zu den eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen passt. Vielleicht ist es sogar möglich, im gewohnten und geliebten Zuhause alt zu werden. Wenn die Bauweise und eventuelle Umbaumöglichkeiten es zulassen, ist auch das eine Variante. Die angebotenen Wohnformen sind sehr unterschiedlich, jede einzelne hat ihre Besonderheiten und Vorzüge. Bei der Entscheidung für den eigenen Altersruhesitz spielt nicht nur die eigene Persönlichkeit eine Rolle, auch der Grad der körperlichen und geistigen Verfassung sowie die finanzielle Situation sollten in die Überlegungen einfließen. Unterstützung bei der Auswahl einer altersgerechten Wohnform bieten u. a. die Beratungsstellen der Gemeinden oder Seniorenbüros sowie verschiedene Wohlfahrtsverbände an. Im Folgenden möchten wir Ihnen die verschiedenen Wohnformen und ihre Besonderheiten näher vorstellen.
Kauf oder Bau einer altersgerechten Immobilie
Immobilienkäufer oder sogar Bauherr im höheren Alter? Auch das ist eine Überlegung wert. Denn so kann man von Grund auf und bis ins Detail den eigenen Bedürfnissen im Alter gerecht werden. Und manchmal tut es einfach gut, das alte Eigenheim hinter sich zu lassen und ganz neu anzufangen. Barrierefreie, mit dem Rollator bequem zugängliche Neubau-Wohnungen – gern auch mit Fahrstuhl – sind bei älteren Kaufinteressenten besonders gefragt. Vielleicht ist Ihnen sogar nach einem Ortswechsel? Auch das ist kein Problem, wenn die Voraussetzungen und vor allem die finanziellen Mittel stimmen. Der Verkauf der alten Immobilie kann hier schon eine solide Finanzierungsbasis schaffen. Die Wertermittlung für die alte Immobilie übernehmen wir gerne.
Barrierefreier Umbau der eigenen Immobilie
Mit gezielten Umbaumaßnahmen kann ein Umzug vermieden werden. Wer mit gut durchdachten, baulichen Veränderungen den geänderten Bedürfnissen im Alter entgegenkommt, hat durch Barrierefreiheit die Möglichkeit, seinen Lebensabend in der gewohnten Umgebung zu verbringen. Auch hier ist rechtzeitige Planung wichtig. Denn der Umbau kann, je nach Art des Hauses oder der Wohnung, einige Zeit dauern. Mit einer ebenerdigen Dusche mit Sitzmöglichkeit, Handläufen und der Anpassung der Küchenarbeitshöhe ist schon viel für den Alterskomfort getan.
Andere Wohnkonzepte im Alter
- Gemeinschaftliches Wohnen in einer Senioren-WG
Wohngemeinschaften sind nicht nur was für junge Menschen. Auch Ältere wissen die Vorzüge zu schätzen. Wer sich eine Wohnung mit anderen Senioren teilen möchte, sollte Toleranz und Offenheit mitbringen. Man hat zwar ein Zimmer für sich allein, Küche, Bad und Wohnzimmer werden allerdings meist von allen gemeinsam genutzt. Das bietet genügend Spielraum für den gegenseitigen Austausch, erfordert aber auch Verständnis, da die verschiedensten Charaktere aufeinandertreffen. Dabei ist Einsamkeit kein Thema mehr. Vieles kann gemeinsam erledigt werden und man hilft sich gegenseitig – so der Idealfall. Auch im Notfall ist schnell jemand zur Stelle. Ein weiterer Vorteil dieser Wohnform: Das Wohnen in einer Alters-WG bringt eine deutliche Kostenersparnis mit sich. Wer klare Regeln aufstellt, macht allen das WG-Leben leichter. Insbesondere bei längerer Krankheit oder Pflegebedürftigkeit eines Bewohners muss Klarheit herrschen. Die Gründung einer Seniorenwohngemeinschaft läuft ganz unterschiedlich ab. Bei einigen Alters-WGs finden sich die Bewohner von selbst zusammen und müssen sich dann auch eigenständig um die altersgerechten Umbauten, wie zum Beispiel den Einbau eines Treppenlifts, kümmern. Je nach Pflegegrad der Bewohner kann es dafür entsprechende Zuschüsse von der Pflegekasse geben. Andere Senioren-WGs wiederum werden von Trägern eines Pflegeheims ins Leben gerufen und betreut. Dann ist die Wohnung in der Regel barrierearm oder sogar gänzlich barrierefrei. Es gibt auch sogenannte Pflege-WGs, dazu zählen zum Beispiel Wohngemeinschaften mit Demenzkranken. - Wohnen im Mehrgenerationenhaus
Diese Wohnform beeindruckt mit Vielfalt und Nähe. Jung und Alt, Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Familien, Singles und Paare – alle wohnen unter einem Dach in getrennten Wohnungen. Gemeinschaftlich genutzte Räume, eine Bibliothek oder Leseecke im Treppenhaus oder ein großer, gemeinsam genutzter Garten fördern die Gemeinschaft und den gegenseitigen Austausch der Bewohner. Bei Bedarf unterstützt man sich gegenseitig, löst Probleme gemeinsam und feiert auch mal miteinander. Wie eine große Familie, wo der eine sich auf den anderen verlassen kann. Hier profitiert jeder von der Lebenserfahrung des anderen. Das Mehrgenerationenwohnen entsteht häufig aus Privatinitiative. Landesweit gibt es aber auch einige staatlich geförderte oder trägergestützte Projekte. Gemeinschaftlich genutzte Räume sind dann oftmals bereits barrierefrei gestaltet. - Betreutes Wohnen
Eine Wohnanlage mit mehreren seniorengerechten Wohnungen fällt unter den Sammelbegriff Betreutes Wohnen. Die Bewohner haben ihre eigene Wohnung, in der sie so eigenständig wie sie möchten und wie es die individuellen Gegebenheiten zulassen, leben können. Jeder kann bei Bedarf zusätzliche Dienste in Anspruch nehmen, die den Alltag erleichtern. Viele nutzen beispielsweise das beliebte Essen auf Rädern, beauftragen eine Haushaltshilfe oder einen Pflegedienst. Durch die Nachbarschaft zu anderen älteren Menschen ist auch bei dieser Wohnform Geselligkeit und gegenseitige Unterstützung an der Tagesordnung. Unternehmungslustige werden sich über das Angebot an Freizeitaktivitäten freuen. Hier trifft man schnell auf Gleichgesinnte – aus Nachbarn werden Freunde. Oft sind diese Wohnanlagen einem Pflege- oder Altenheim angeschlossen. Dadurch können auch Pflegeleistungen für Menschen mit höherem Pflegegrad angeboten werden. Auch der Begriff Service-Wohnen wird Ihnen bei der Suche nach der passenden Wohnform über den Weg laufen. Dahinter verbergen sich meist altersgerecht ausgestattete Wohnungen in Verbindung mit einem auf Senioren ausgerichteten Dienstleistungspaket. Das Angebot kann zum Beispiel eine Reinigungskraft, den Hausnotruf, einen Wäschedienst oder die Lieferung der täglichen Mahlzeiten umfassen. Der Unterschied zum Betreuten Wohnen: Pflegedienstleistungen sind üblicherweise nicht im Angebot des Service-Wohnens inbegriffen. Sie müssen eigenständig beauftragt und dann natürlich auch selbst bezahlt werden. Wer sich für das Wohnkonzept Betreutes Wohnen interessiert, sollte die verschiedenen Angebote im Vorfeld genau prüfen. - Wohnen in einer Seniorenresidenz
Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei dieser Wohnform um Altenpflegeheime oder Anlagen für Betreutes Wohnen, die sich durch einen gehobene Ausstattung der Räumlichkeiten auszeichnen. Geläufig ist auch der Name Seniorenstift. Hier wohnt man beinahe wie im Hotel, wenn die finanziellen Mittel es zulassen. Die Bewohner genießen ein genauso anspruchsvolles wie abwechslungsreiches Freizeit- und Kulturprogramm. Hier kommt auch im Alter keine Langeweile auf. Da die Angebote und Preise der Einrichtungen stark variieren, gilt es auch hier, sich rechtzeitig und umfassend zu informieren. - Wohnen im Seniorenheim
Im Seniorenheim genießen ältere Menschen das Rundum-Sorglos-Paket. Sie werden rund um die Uhr versorgt und bekommen die größtmögliche Unterstützung. Im Notfall können Sie sich auf sofortige Hilfe verlassen. Das macht diese Wohnform nicht nur für besonders pflegebedürftige oder demente Senioren attraktiv, die Plätze sind heiß begehrt. Bei der Aufnahme in ein Altenheim ist der Pflegegrad entscheidend. Dabei sollte mindestens Pflegegrad 2 vorliegen, denn dann zahlt die Pflegekasse. In der Regel wird ein Einzelzimmer mit Verpflegung, Freizeitbeschäftigungen und den entsprechenden Pflegeleistungen angeboten. Möglich ist auch die Tages- oder Nachtpflege oder die Kurzzeitpflege in Übergangszeiten, wenn zum Beispiel der eigene Pfleger verhindert ist. Es ist ratsam, sich nicht der erstbesten Einrichtung anzuvertrauen, sondern zunächst verschiedene Angebote zu prüfen und sich durch einen Besuch einen genaueren Eindruck zu verschaffen. Denn dieser Ort soll schließlich Ihr neues Zuhause werden, an dem Sie sich rundum wohl fühlen sollten.